Jacinda Arderns Rücktritt ist ein Zeichen der Stärke!
Ein starker Schritt!
Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat heute überraschend ihren Rücktritt bekannt gegeben. Anders als bei einigen Politiker*innen der letzten Zeit folgte der Rücktritt nicht auf Skandale und Pannen. Nein, vielmehr tritt Jacinda Ardern zurück, weil sie der Ansicht ist, ihren Job nicht mehr verantwortungsvoll ausüben zu können: „Ich weiß, was es braucht, um diesen Job zu machen. Und ich habe nicht mehr genug im Tank, um dem gerecht zu werden“.
Dabei war Jacinda Ardern eine Politikerin, von der wir insbesondere wegen ihrer guten Leistung und ihrem hohen Einfühlungsvermögen gehört haben. In ihrer Amtszeit fand der rechts-terroristische Anschlag in Christchurch statt, bei dem 51 Muslim*innenin zwei Moscheen ermordet wurden. Als auch ein Vulkanausbruch mit vielen Toten und oben drauf noch die Coronapandemie. Und obwohl sie für die Handhabe dieser Ereignisse, ihrer emphatischen Worte an die Hinterbliebenen und ihren starken Kurs während der Pandemie größtenteils Lob erhielt, ging diese Zeit nicht spurlos an ihr vorbei. Denn „nebenbei“ bekam sie in ihrer Amtszeit noch ein Kind. Wohlgemerkt, erst als zweite Frau während ihrer Amtszeit als Premierministerin weltweit.
Mit ihrem Rücktritt zeigt Ardern Verantwortung, sich selbst, ihrer Familie und insbesondere den neuseeländischen Bürger*innen gegenüber. Denn auch wenn ich Christian Lindner ansonsten eher nicht zustimmen möchte, trifft sein Satz „Besser nicht regieren, als schlecht regieren“ hier vollkommen zu. Es zeigt enorme Größe von einem Job zurückzutreten, der so viel Macht und Prestige mitbringt, aber eben auch Verantwortung. Und zuzugeben, dieser Verantwortung nicht mehr gerecht werden zu können, zeigt keine Schwäche, sondern vielmehr, wie geeignet Ardern als Premierministerin war.
Ich wünsche mir mehr Politiker*innen, die offen zugeben, ihrem Job und sich selbst nicht mehr gerecht werden zu können. Ich wünsche mir viel mehr Politiker*innen, die nicht nur die Möglichkeiten ihres Jobs sehen, sondern auch die Verantwortung, die dahintersteckt. Und ich hoffe, dass sich einige Menschen, seien sie in der Politik oder in anderen Bereichen, sich ein Vorbild an Jacinda Ardern nehmen und wissen, wann sie dem Job nicht mehr gewachsen sind und somit die Zeit gekommen ist, den Posten zu räumen. Denn wie Ardern treffend formulierte: „Wir alle geben, solange wir geben können, und dann ist es vorbei. Und für mich ist es nun an der Zeit.“
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