„Woher kommst du?” – 6 Tipps, wie du jemanden nach der Herkunft fragst

von | 05.01.2022 | Rassismus

Stellst du dir auch die Frage, woher ich komme? 

Woher kommst du?”
6 Tipps, wie du jemanden nach der Herkunft fragst

Woher kommst du?“  Diese Frage ist mir schon dutzende, wenn nicht sogar hunderte Male gestellt worden. Prinzipiell habe ich nichts gegen diese Frage. Wenn du diese Frage stellst, dann solltest du jedoch einiges beachten.  

  1.     Nimm dir erst mal Zeit einen Menschen kennenzulernen, bevor du gleich nach seiner Herkunft fragst. Viele Menschen definieren sich nicht primär über Ihre Herkunft, sondern beispielsweise über Ihre Familie, Arbeit oder Hobbys.

     

     

  2.     Stelle dir selbst die Frage, warum dich die Herkunft deines Gegenübers so sehr interessiert. Kann es sein, dass du jemanden in eine Schublade stecken möchtest, mit all den Vorurteilen? Falls ja, verrät die Frage mehr über dich als über dein Gegenüber. Werde dir über deine Vorurteile bewusst und stelle erst dann die Frage.

     

     

  3.     Lerne dein Gegenüber als Individuum kennen und nicht als Teil eines Kollektivs.

     

     

  4.     Nur weil eine Person nicht-weiß ist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht- deutsch ist. In dem Fall ist es zwar wahrscheinlich nicht-deutsch zu sein, aber es ist kein Naturgesetz. Statt zu fragen, woher eine Person kommt, kannst du auch vorsichtig fragen, ob dein Gegenüber nicht-deutsche Wurzeln hat.

     

     

  5.     Akzeptiere die Antwort deines Gesprächspartners. Wenn eine migrantisierte/rassifizierte Person die Frage nach der Herkunft mit „Deutsch“ beantwortet, dann gilt es diese Antwort auch zu akzeptieren. Vermeide Nachfragen wie „woher kommst du wirklich?“. Jede Person hat das Recht, sich selbst zu definieren.

     

     

  6.     Nochmal: Akzeptiere die Antwort deines Gegenübers: Wenn jemand die Frage nach der Herkunft nicht beantworten möchte, dann gilt es dies ebenfalls zu akzeptieren, denn die Frage ist persönlich. Betroffene dürfen selbst entscheiden, ob, beziehungsweise wem sie diese Frage beantworten. 

Dies sind meine subjektiven Handlungsempfehlungen, die von anderen Betroffenen anders beurteilt werden können.

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