Wieder ein Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft – Wann kommt endlich die Entnazifizierung?

von | 02.11.2022 | Rassismus

Dies ist eine beispielhafte Bildunterschrift

In Mecklenburg-Vorpommern brannte in der Nacht zu heute eine Unterkunft für ukrainische Geflüchtete nieder. Es war mehr als wahrscheinlich kein Unfall, sondern gezielte Brandstiftung, wie Landrat Tino Schon feststellte: „Auch aus meiner langjährigen Erfahrung als Feuerwehrmann gehe ich derzeit davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde“. Nur Stunden zuvor wurde die Polizei aufgrund einer Hakenkreuzschmierei gerufen. 

Deutschland hat eine Geschichte von Bränden, die Migrant*innen und Geflüchteten gewidmet sind. Genauer: Sie umbringen sollen. Denn spätestens seitdem in Solingen 1993 fünf aus der Türkei stammende Frauen und Mädchen bei einem rassistischen Brandanschlag starben, sollte klar sein, dass das das gewünschte Resultat ist. Rassist*innen wollen, dass wir sterben! 

Als Reaktion verlangte die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig „harte Konsequenzen“ für die Täter. Aber wie sehen diese aus? Und was ist mit den geistigen Vätern dieser Täter? Denn jeder Kommentar von Politiker*innen und generell Menschen mit großer Reichweite, der Migrant*innen und Geflüchtete entmenschlicht bereitet diese Taten vor. Wo bleiben die Konsequenzen für AfD, Merz und Co., wenn sie mal wieder durch Kommentare mit Rassist*innen auf Kuschelkurs gehen? 

Ich habe die Lippenbekenntnisse satt! Ich habe es satt, dass es zwar in Sonntagsreden immer wieder heißt, dass Rechtsextremismus die größte Sicherheitsgefahr für uns in Deutschland ist, aber viel zu wenig getan wird. Ich habe es satt, dass Polizist*innen Menschen of Color ungestraft umbringen können. Ich habe es satt, dass schutzbedürftige Menschen, die vor einem Krieg fliehen, hier wieder um ihr Leben fürchten müssen. Ich habe es satt, Angst um mein Kind zu haben. Ich habe es einfach satt, dass Rassist*innen ungestraft mitten unter uns ihr Leben führen dürfen. Ich will Konsequenzen. Ich will, dass das Versprechen der Entnazifizierung endlich eingelöst wird – und zwar jetzt!

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