Mutige Deutsche kritisieren feige Kriegsflüchtlinge von 2015 und loben die mutigen Ukrainer

von | 16.03.2022 | Rassismus

Als das Toilettenpapier hierzulande knapp wurde, fiel man in deutschen Supermärkten übereinander her. Jetzt kritisieren manche Deutsche ernsthaft syrische oder afghanische Geflüchtete, weil sie in ihrer Heimat keinen ausweglosen Krieg geführt haben, bei dem sie höchstwahrscheinlich gestorben wären. Dies ist in den Kommentarspalten zu beobachten, aber auch in deutschen Talkshows.

So sagte bspw. der pensionierte deutsche Nato-General Hans-Lothar Domröse bei „Hart aber Fair“ am 7. März, dass es sich bei den Geflüchteten von 2015 zu einem großen Teil um junge Männer, „wehrfähige, starke Männer (handelt), die eigentlich ihr Land verteidigen sollten“. Außerdem lobte er: “Die Ukrainer bleiben zu Hause, um ihr Land zu verteidigen, so gut sie können“… „Die Frauen, Mütter und Kinder gehen.“ (1)

Verschwiegen hat er dabei, dass Ukrainer im Alter von 18 bis 60 Jahren seit dem 24. Februar das Land nicht verlassen dürfen. Dieser einseitige Zwang entspringt einem veralteten Geschlechterverständnis, wonach nur Männer in der Lage seien zu den Waffen zu greifen. Außerdem sollte jeder Mensch das Recht haben sich vor einem Krieg in Sicherheit zu bringen. Das Ausreiseverbot für Männer erklärt jedenfalls, warum fast nur für Frauen und Kinder aus der Ukraine flüchten.

Wenn nun Deutsche Ukrainer für ihren Mut loben und Geflüchtete von 2015 als feige abstempeln, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Aus der gemütlichen Wohnung mit Fußbodenheizung, vollem Kühlschrank und Vorratskammer lässt sich leicht reden.

Gnade uns Gott, dass hierzulande kein Krieg ausbricht. Die Menschen würden vermutlich übereinander herfallen, wenn sie schon wegen des fehlenden Toilettenpapiers ausgerastet sind. Manche würden sich vermutlich auch in die Hose machen. Aber immerhin haben sie dann genug Toilettenpapier, um sich den Hintern abzuwischen. Wir sollten uns hierzulande ganz stark zurückhalten, Kriegsflüchtlinge als feige zu betrachten, unabhängig davon, wo sie herkommen.

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