Spanien hat heute als erstes EU-Land ein Gesetz zum sogenannten „Menstruationsurlaub“ verabschiedet. Zuerst einmal möchte ich sagen: Von Urlaub kann hier nicht die Rede sein! Als ich nach einem Jahr nach der Geburt meiner Tochter meine Periode wieder bekam, war ich mir sicher ich würde verrecken. Monat für Monat Schmerzen aus der Hölle, Ohnmachtsanfälle und Erbrechen. Weitere Geburten wären mir tatsächlich lieber gewesen.

Doch statt endlich Menstruierenden die wohlverdienten zusätzlichen Krankheitstage gegönnt werden, wird sich empört. Manche behaupten, Frauen würden durch die zusätzlichen Krankheitstage im Job weiter ausgeschlossen. Diesen Menschen möchte ich nur entgegen, es wird immer einen vorgeschobenen Grund geben, Frauen im Berufsleben auszuschließen, schlechter zu bezahlen, nicht zu befördern: you name it. Der Grund dahinter ist schlicht Frauenfeindlichkeit und nichts anderes.

Wieder andere sehen den Sinn nicht, schließlich kann sich frau bereits jetzt normale Krankheitstage für die Periode nehmen. Ja klar, würde gehen, aber die meisten tun es nicht. Menstruierenden wird von klein auf anerzogen, dass diese Schmerzen eben zur Periode gehören und man sie stillschweigend zu erleiden habe. Das Argument kommt von überall: der Gesellschaft, dem Frauenarzt, selbst der näheren Umgebung.

Somit haben Frauen endlich ein Argument mit gesetzlicher Legitimation sich bei Periodenschmerzen oder anderen Begleitsymptomen aus dem Erwerbsleben rauszunehmen und auszuruhen. Zusätzlich besteht die Chance auf eine weitere Entstigmatisierung der Periode. Und die ganz leise Hoffnung, dass es mehr Forschung um die Periode und Krankheiten dazu geben könnte, wie zu Endometriose, bei der sich Gebärmutterzellen in anderen Organen ansiedeln, Entzündungsherde bilden und die Periode eine einzige schmerzhafte Hölle ist. 

Es ist also mehr als berechtigt Menstruierenden diese zusätzlichen Krankheitstage zu gönnen. Bis es bei uns soweit ist haue ich mich trotzdem statt auf den Bürostuhl auf dich Couch.

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