Warum uns das Abtreibungsverbot in Texas besorgen sollte!

von | 30.09.2021 | Feminismus, Sexismus

Bild: Hammer und Sichel auf einer Mauer | Quelle: unsplash

Seit dem ersten September sind Abtreibungen in Texas nach der sechsten Schwangerschaftswoche illegal – auch bei Vergewaltigungen und Inzest – und macht damit Abtreibungen quasi unmöglich. Denn nicht jede Periode läuft wie eine Stichuhr und kommt exakt nach 28 Tagen, vielmehr ist eine Zyklusdauer von 24 bis 35 Tagen normal. Und so bekommen es viele Frauen noch nicht einmal mit, dass sie schwanger sind, bevor die sechs Wochen Frist überhaupt abgelaufen ist. 

Natürlich kann man jetzt sagen, dass die USA weit weg sind und wir es hier doch ganz gut haben. Allerdings sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland dank §218 lediglich straffrei und nicht legal. Sie unterliegen starken Auflagen, wie dem verpflichtenden Beratungsgespräch und sind keine Kassenleistung der Krankenkassen! Hinzu kommt, dass die Lage immer prekärer wird, da es schlicht an Ärzt*innen fehlt die Abtreibungen vornehmen, da viele in Rente gehen und die medizinische Praktik während des Studiums nicht gelehrt wird. 

Und so kommt es, dass zwischen 2003 und 2020 die Zahl der Praxen und Kliniken, die Abbrüche durchführen um 45 Prozent zurückgegangen sind! Ein enormer Rückschritt! So müssen Frauen teilweise Stunden zu einer Klinik fahren, die den Abbruch vornehmen kann und brauchen hierfür auch noch eine Begleitperson, da sie nach dem Eingriff selbst kein Auto fahren können. 

Diesem Missstand versuchen Vereine wie „doctors for choice“ und „medical students for choice“ entgegen zu treten. Unter anderem damit, dass sie Medizinstudierenden verschiedene Möglichkeiten des Abbruchs in freiwilligen Kursen beibringen. Allerdings reicht dies nicht, um den Rückgang der Ärzt*innen, die Abtreibungen anbieten, entgegenzuwirken. Denn die Abtreibungsgegner*innen sind gut vernetzt und auch in Deutschland auf dem Vormarsch.

 

Hat dir der Artikel gefallen oder hast du eine Meinung dazu? Dann kommentiere unsere Beiträge auf Facebook oder Instagram.