๐๐ฒ๐บ๐ผ๐ป๐๐๐ฟ๐ฎ๐๐ถ๐ผ๐ป ๐ณรผ๐ฟ ๐ด๐ฒ๐รถ๐๐ฒ๐๐ฒ๐ป ๐ ๐ผ๐๐ต๐ฎ๐บ๐ฒ๐ฑ ๐ถ๐ป ๐๐ผ๐ฟ๐๐บ๐๐ป๐ฑ: ๐ง๐ฟ๐ฎ๐๐ฒ๐ฟ, ๐ช๐๐ ๐๐ป๐ฑ ๐๐ผ๐ฟ๐ฑ๐ฒ๐ฟ๐๐ป๐ด๐ฒ๐ป
Die Polizeiwache gleicht einer Festung. Foto: Said Rezek
Die Polizeiwache Nord glich am gestrigen Samstag einer Festung. 14 Polizist*innen mit ernsten Blicken stehen hinter einer Absperrung. Davor stehen wรผtende und trauernde Demonstrierende. Sie skandieren in Richtung der Polizist*innen:โBlut, Blut, Blut klebt an euren Hรคndenโ, โDeutsche Polizisten, Mรถrder und Rassistenโ, โรberall Polizei, Nirgendwo Gerechtigkeitโ. Die Dortmunder Nordwache steht bei vielen Menschen nicht-weiรer Hautfarbe im Viertel in Verruf.
Laut der Polizei demonstrierten etwa 1.000 Menschen. Es dรผrften jedoch doppelt so viele gewesen sein. Das Motto lautet: โJustice for Mouhamedโ, der mit vier Kugeln durch einen Polizisten getรถtet wurde. Zunรคchst sprach die Polizei von Notwehr, weil der Jugendliche mit einem Messer bewaffnet war.
Mittlerweile ist jedoch klar: Von dem 16-jรคhrigen Mouhamed ging keine Gefahr aus, vielmehr gefรคhrdete er sich selbst mit dem Messer. Er saร in einer Ecke und wurde weder vor Einsatz der Waffe noch des Tasers oder Reizgases vorgewarnt. Dies bestรคtigen mittlerweile selbst einige der zwรถlf Polizist*innen, die am Einsatz beteiligt waren. Allerdings drangen diese Informationen erst vor wenigen Tagen an die รffentlichkeit.
Laut den Organisator*innen der Demonstration ist Mouhamed โkein Einzelfall, sondern Opfer eines fehlerhaften und diskriminierenden Systems.โ Trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt, kochen die Emotionen. Eine wรผtende Frau schreit in Richtung der Polizeikrรคfte: โWir bleiben in Dortmundโโฆ โWir sind Menschen, so wie ihrโ. Die Polizist*innen zeigen keine Emotionen.
Eine andere Demonstrantin hat Trรคnen in den Augen. Sie ist aus Essen angereist und stellt sich verzweifelt die Frage: โWie kann es sein, dass die Polizei Mohammed ermordet hatโ? Die Demonstrierenden ziehen weiter und eine Parole ist immer wieder zu hรถren: โSchรคmt euch!โ
Schรคmen sollen sich die Polizist*innen fรผr den Mord und fรผr die falsche Darstellung der Todesumstรคnde unmittelbar nach der Tat.
Als Konsequenz fordern die Organisatoren vor allem โeine unabhรคngige Polizeibeschwerdestelle.โ Denn es kรถnne nicht sein, dass Beschwerden gegen die Polizei wiederum von der Polizei bearbeitet werden. Die Familie des Verstorbenen Mouhamed hat eine eindringliche Nachricht aus dem Senegal gesandt: โWir hoffen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.โ
Hat dir der Artikel gefallen oder hast du eine Meinung dazu? Dann kommentiere unsere Beitrรคge auf Facebook oder Instagram.