Neujahrsbaby erst Opfer eines Shitstorms – dann folgten tausende liebevolle Kommentare

von | 01.01.2023 | Rassismus

Wenige Stunden nach der Geburt des Wiener Neujahrsbabys 2018 folgte ein übler Shitstorm, als das Krankenhaus ein Foto der glücklichen Familie über soziale Netzwerke veröffentlicht hatte.

Hunderte User*innen posteten hasserfüllte Kommentare auf Facebook, die sich gegen das Neugeborene und die Eltern richteten. Der Grund? Sie sind Muslime, wie am Kopftuch der Mutter zu erkennen war.

Die Hater*innen haben bspw. geschrieben: “Hat die Frau Krebs? Oder warum trägt sie ein Kopftuch? Kalt wird es ja wohl nicht sein”, “Nächster Terrorist ist geboren?”, “Wieder Inzucht.” 

Es blieb jedoch nicht “nur” bei den Hasskommentaren. Als Reaktion auf die Hetze organisierte Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas in Wien, auf Facebook eine öffentliche Solidaritätsaktion für die Familie. In seinem Facebook-Post hat er geschrieben:

“Ich … sammle hier in den Kommentaren jetzt Glückwünsche, nette Worte und Willkommensnachrichten für das entzückende Baby und seine Eltern. Diese Nachrichten möchte ich dann ausdrucken, binden lassen und der Familie übergeben. Ich wünsche mir einen regelrechten #flowerrain für das Neugeborene namens Asel.” 

Auf diesen empathischen Facebook-Post reagierten über 36.000 User*innen, die meisten mit einem Herz-Emoji. Zudem ist der Beitrag mehr als 15.500 Mal geteilt und gut 31.000 Mal kommentiert worden (Stand: Januar 2022).

Die User*innen antworteten überwiegend auf eine liebevolle Weise. Eine Userin schreibt bspw.: “Herzlich willkommen, kleine Asel! Jedes Baby ist Zukunft und Hoffnung – und dadurch ein Geschenk an uns alle.”

Sogar der österreichische Bundespräsident hieß das Wiener Neujahrsbaby über Facebook willkommen. Außerdem berichteten diverse Medien – auch in Deutschland – über das Wiener Neujahrsbaby.

Die unzähligen rassistischen Hasskommentare zeigten zunächst die menschlichen Abgründe und Schattenseiten sozialer Netzwerke. Der #flowerrain, den Klaus Schwertner angestoßen hatte, zeigt wiederum, wie jede*r Einzelne Social Media auf eine positive Weise nutzen kann.

Was möchtest du dem Wiener Neujahrsbaby nach seiner Geburt schreiben?

Foto: Klaus Schwertner/Auf Wunsch der Familie habe ich die Personen unkenntlich gemacht.

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