In eigener Sache: Wir hetzen nicht, wir machen unseren Job!

von | 05.10.2022 | Diskriminierung

Journalismus in Not | Quelle: unsplash

mmer wieder bekommen wir hier beim Blog, aber auch andere Journalist*innen den Vorwurf, wir würden zu negativ berichten oder gar selbst Hetze betreiben. Und auch wenn ich letzteres den Kollege*innen von der Bild nicht absprechen möchte, so möchte ich hier, meinetwegen auch in eigener Sache mal klarstellen, was denn eigentlich die Aufgabe des Journalismus in einer Demokratie ist. Ganz kurz zusammengefasst, besteht unsere Aufgabe darin, Missstände aufzudecken. Egal wo sie vorkommen. Ja, das heißt auch bei der Polizei und auch in unseren eigenen Häusern, wie derzeit beim rbb. 

Durch diese Aufgaben wird der Journalismus auch immer wieder als „vierte Gewalt“ bezeichnet. Denn wir schauen genau hin, ob die anderen drei Gewalten – legislative, judikative und exekutive – ihre Arbeit richtig machen und ihre Machtposition nicht ausnutzen. Das machen wir, indem wir über das Handeln des Staates und seiner Institutionen informieren, sie einordnen und auch kritisch kommentieren. Denn wir Journalist*innen haben in der Regel mehr Zeit, Informationen und Kontakte, um uns möglichst ganzheitlich über gesellschaftlich relevante Themen zu informieren. Wir bereiten Informationen dann so auf, dass potentiell alle informiert sein können. Hierdurch soll die Bevölkerung befähigt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden und entsprechend dieser handeln zu können.

Zur Unterstützung der Meinungsbildung gibt es auch immer wieder Kommentare von Journalist*innen, wie sie auch hier im Blog zu finden sind. Dabei machen Journalist*innen immer wieder deutlich, wo es sich im Text um ihre eigene Meinung und wo es sich um Fakten handelt.

Und gleichzeitig sollte ein weiterer wichtiger Aspekt nicht vergessen werden: Journalist*innen sind auch nur Menschen. Und auch wenn wir uns bei unserer Arbeit dazu verpflichten, uns mit keiner Sache gemein zu machen, sprich objektiv zu berichten, so betrachten auch wir, die Welt aus unserer eigenen Brille. Dadurch setzen wir je nach Medium und Journalist*in verschiedene Themenschwerpunkte. 

Allerdings spricht das aus meiner Sicht nicht gegen die Qualität des Journalismus, sondern dafür. Denn wenn wir ein Problem aus verschiedenen Perspektiven, Lebenserfahrungen und Umständen betrachten, kann sich die Bevölkerung ein vielschichtiges und differenziertes Bild der Sachlage verschaffen. Denn schlussendlich geht es uns darum, dass ihr selber ins Denken kommt und euch eine eigene Meinung bilden könnt.

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