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von | 27.11.2022 | Diskriminierung, Rassismus

Die Polizeiwache gleicht einer Festung. Foto: Said Rezek

Die Polizeiwache Nord glich am gestrigen Samstag einer Festung. 14 Polizist*innen mit ernsten Blicken stehen hinter einer Absperrung. Davor stehen wรผtende und trauernde Demonstrierende. Sie skandieren in Richtung der Polizist*innen:โ€žBlut, Blut, Blut klebt an euren Hรคndenโ€œ, โ€žDeutsche Polizisten, Mรถrder und Rassistenโ€œ, โ€žรœberall Polizei, Nirgendwo Gerechtigkeitโ€œ. Die Dortmunder Nordwache steht bei vielen Menschen nicht-weiรŸer Hautfarbe im Viertel in Verruf.

Laut der Polizei demonstrierten etwa 1.000 Menschen. Es dรผrften jedoch doppelt so viele gewesen sein. Das Motto lautet: โ€žJustice for Mouhamedโ€œ, der mit vier Kugeln durch einen Polizisten getรถtet wurde. Zunรคchst sprach die Polizei von Notwehr, weil der Jugendliche mit einem Messer bewaffnet war.

Mittlerweile ist jedoch klar: Von dem 16-jรคhrigen Mouhamed ging keine Gefahr aus, vielmehr gefรคhrdete er sich selbst mit dem Messer. Er saรŸ in einer Ecke und wurde weder vor Einsatz der Waffe noch des Tasers oder Reizgases vorgewarnt. Dies bestรคtigen mittlerweile selbst einige der zwรถlf Polizist*innen, die am Einsatz beteiligt waren. Allerdings drangen diese Informationen erst vor wenigen Tagen an die ร–ffentlichkeit.

Laut den Organisator*innen der Demonstration ist Mouhamed โ€žkein Einzelfall, sondern Opfer eines fehlerhaften und diskriminierenden Systems.โ€ Trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt, kochen die Emotionen. Eine wรผtende Frau schreit in Richtung der Polizeikrรคfte: โ€žWir bleiben in Dortmundโ€œโ€ฆ โ€žWir sind Menschen, so wie ihrโ€œ. Die Polizist*innen zeigen keine Emotionen.

Eine andere Demonstrantin hat Trรคnen in den Augen. Sie ist aus Essen angereist und stellt sich verzweifelt die Frage: โ€žWie kann es sein, dass die Polizei Mohammed ermordet hatโ€œ? Die Demonstrierenden ziehen weiter und eine Parole ist immer wieder zu hรถren: โ€žSchรคmt euch!โ€œ
Schรคmen sollen sich die Polizist*innen fรผr den Mord und fรผr die falsche Darstellung der Todesumstรคnde unmittelbar nach der Tat.
Als Konsequenz fordern die Organisatoren vor allem โ€žeine unabhรคngige Polizeibeschwerdestelle.โ€œ Denn es kรถnne nicht sein, dass Beschwerden gegen die Polizei wiederum von der Polizei bearbeitet werden. Die Familie des Verstorbenen Mouhamed hat eine eindringliche Nachricht aus dem Senegal gesandt: โ€žWir hoffen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.โ€œ

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